1. FC Kaiserslautern FCK-Coup in Kiel: 3:1-Sieg beim Tabellenführer
Ausgerechnet beim Tabellenführer: Der 1. FC Kaiserslautern trumpft beim Spitzenreiter auf und siegt verdient mit 3:1. Damit rückt der FCK auf den 15. Tabellenplatz vor – ein Nicht-Abstiegsplatz.
Friedhelm Funkel hat immer daran geglaubt. Nun wurde der Trainer des 1. FC Kaiserslautern für seine Zuversicht belohnt. Seine Mannschaft holt drei ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf. Der FCK beendet mit dem Coup in Kiel seine Serie von fünf erfolglosen Spielen in Folge.
Keine Spur von „Hosenscheißer-Fußball“
„Du hast keine Chance, nutze sie“, sagte Funkel. Der FCK hielt sich an diese Maxime. Die Mannschaft spielte mutig, beherzt an der Förde. Von „Hoßenscheißer-Fußball“, wie es Geschäftsführer Thomas Hengen nach dem 1:1 gegen Wehen Wiesbaden formuliert hatte, war nichts zu sehen. Die Mannschaft spielte mit Leidenschaft, mit Überzeugung. Es waren die fünf bis zehn Prozent mehr, die jeder Spieler aus sich herausgeholt hatte. So wie es Daniel Hanslik vor dem Spiel im RHEINPFALZ-Gespräch erhofft hatte.
Im mit 15.000 Zuschauern ausverkauftem Holstein-Stadion hatte Funkel einige Veränderungen vorgenommen, Almamy Touré begann für Richmond Tachie und Tobias Raschl für Marlon Ritter. Die Personalrochade zahlte sich aus. Lautern war die bessere Mannschaft in der Anfangsphase. Der Ex-Kieler Daniel Hanslik köpfte nach einer Puchacz-Ecke das 1:0 (13.). Es war Hansliks viertes Zweiliga-Tor, davon drei gegen Kiel – ein gutes Omen?
Was aber einer Führung aus FCK-Sicht bedeutet, zeigte die Vergangenheit. 13 Mal lag der FCK vorne, 13 Mal schaffte es die Mannschaft nicht, den Vorsprung in einen Sieg umzuwandeln. Der FCK spielte weiter nach vorne und erinnerte sich an die Worte Hengens: „Wir können nicht verwalten“, sagte er nach dem 1:1 vorige Woche. Es wäre auch ein zu großes Risiko gewesen, 70 Minuten in den Verwaltungsmodus zu gehen.
Ausgleich aus dem Nichts
Doch aus dem Nichts fiel der Ausgleich. Alexander Bernhardsson vollendete einen schnellen Spielzug über Kapitän Sander. Bernhardsson lief Touré und Tomiak davon: 1:1 (25.). Der Ausgleich aber schockte den FCK nicht. Filip Kaloc zog mutig ab (32.). Dann sah Kiels Shuto Machino für eine Schwalbe die Gelbe Karte. Kiel fand keine Lösung gegen die gute FCK-Defensive und musste schon auf solche unfairen Mittel zurückgreifen. Im zweiten Anlauf erzielte Kaloc das 2:1 für den FCK. Ein Tor zu einem nahezu perfekten Zeitpunkt (45. + 4) – quasi mit dem Halbzeitpfiff.
Folgt in der zweiten Halbzeit der Einbruch? Nein. Der FCK hielt dem zunehmenden Druck des Spitzenreiters stand. Dabei avancierte Torwart Julian Krahl zum Rückhalt. Er entschärfte mehrere tolle Chancen der Kieler (52., 57., 73., 76., 79.).
Ritter sorgt für Entscheidung
Kaiserslautern hielt dagegen und erspielte sich seinerseits einige Möglichkeiten. Der eingewechselte Ben Zolinksi wurde zum Schwungrad. Später kamen in Dickson Abiama und Marlon Ritter zwei weitere Akteure, die für Entlastung und Erleichterung sorgten. Denn Ritter gelang das entscheidende 3:1 (83.). Für den FCK ist es ein verdienter Sieg, denn die Mannschaft war die mutigere, aktivere, effektivere Mannschaft. Lautern beendete damit jäh den Erfolgslauf von sechs Spielen in Folge ohne Gegentor der Kieler.