Kommentar Lasst die Schlümpfe aus dem AfD-Wahlkampf!

Charaktere der Schlümpfe bei einer Kinopremiere.
Charaktere der Schlümpfe bei einer Kinopremiere.

Die AfD bleibt ihrer Linie treu: Statt im Wahlkampf mit Inhalten zu punkten, setzt sie auf Provokationen.

Es ist schon befremdlich, dass die AfD beim Wahlkampf in Hainfeld die Schlümpfe als Maskottchen missbraucht. Abgesehen von der blauen Farbe haben sie und die Schlümpfe nämlich nur eine Gemeinsamkeit: die viel zu geringe Frauenquote in ihren Reihen. Schlimmer: Weder im Landauer Stadtrat noch in den Kreistagen Südliche Weinstraße und Germersheim gibt es eine Mandatsträgerin mit blauem Parteibuch.

In vielen Gemeinderäten in der Südpfalz ist die AfD erst gar nicht vertreten. Dass sich daran dank der Unterstützung aus Schlumpfhausen etwas ändern kann, weil dadurch Sympathieträger angesprochen werden könnten, wird sie wohl selbst nicht glauben. Ein Auftritt wie der in Hainfeld hat einen anderen Sinn: Entweder finden manche Menschen so etwas lustig und springen auf die Botschaften an, die die AfD dadurch vermitteln möchten, oder es wird sich daran gestört und, wie in diesem Fall geschehen, Anzeige erstattet. Und dieses Vorgehen wird andere wiederum ärgern. So oder so bleibt die AfD im Gespräch.

AfD giert nach Aufmerksamkeit

Dass die Partei dadurch Marken- und Urheberrechtsverletzungen begehen dürfte, ist ihr entweder nicht bewusst oder einfach nur egal. Das erste wäre erstaunlich dumm, das zweite besorgniserregend, weil offenbar geistiges Eigentum gering geschätzt wird. Deshalb in aller Deutlichkeit: Lasst die Schlümpfe aus dem Wahlkampf!

Fakt ist, dass die AfD mit solchen Aktionen wie in Hainfeld nach mehr Aufmerksamkeit giert. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Vertreter der Partei lieber durch eine schlechte Presse in der Gesellschaft Beachtung finden, als gar nicht erwähnt zu werden. So verhält sich eine Partei, die sich nicht anders zu helfen weiß. Es ist das Eingeständnis des eigenen Unvermögens, mit Inhalten bei der Wählerschaft zu punkten.

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